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The girl in the diary
Pruduktion: Severn Screen, Regie: Ed Talfan, Ton: Nic Nagel, Franz Deutschmann
Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche im heutigen Berlin. Im Jahr 1933 beginnt der junge Bankangestellte Idris Morgan aus Wales eine Stelle bei der Dresdner Bank in Berlin. Über den einjährigen Gastaufenthalt führt er detailiert Tagebuch. Beobachtungen auf der Strasse, in der Bank, bei Gesellschaften, Einladungen, auch aktuelles Tagesgeschehen. Alles, wenn möglich mit den entsprechenden Ausschnitten der Tageszeitung. Idris berichtet über die Entlassung seiner jüdischn Bankkollegen. Von Aufmärschen der SA. Er genießt das ausschweifende Nachtleben in der Großstadt. Er trifft die junge Gerda Sommer, mit der er eine Freundschaft pflegt. Sie wird die Geliebte von Wilhelm Bruckner, damals die rechte Hand von Adolf Hitler. Eines Tages wird Gerda tot in Bruckners Apartment aufgefunden. Was ist passiert? Mord? Ein Unfall? Warum wird der Todesfall erst einen Tag später bei der Polizei gemeldet? Die Leiche liegt zwei Tage in Bruckners Wohnung. Im Juni.
Was ist damals passiert? Die Filmemacher suchen die Orte auf, wo Idris sich damals aufgehalten hat, sucht in Archiven nach Spuren, trifft Verwandte von Gerda. Durch den Film führt der Neffe von Idris, Geraint Talfan.
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Hasretim – eine anatolische Reise
CD und DVD ab Anfang September 2013 veröffentlicht auf ECM
Mehr Info:
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Symphony for Palestine
Ein weiteres Projekt zusammen mit den Dresdner Sinfonikern.
Auf Tour in drei Städten für Palästina, Ramallah, Ost-Jerusalem und Dschenin mit der Musik von Kayhan Kalhor.
Eigentlich sollte das Werk schon 2010 zur Wiedereröffnung des Kinos in Dschenin erklingen. Die kleine Stadt galt lange als Hochburg von Terroristen und ist wegen einer Tragödie bekannt: Hier erschossen israelische Soldaten 2005 den elfjährigen Ahmed Chatib, weil sie seine Wasserpistole für eine scharfe Waffe hielten. Ahmeds Vater Ismail und seine Frau spendeten die Organe ihres toten Jungen fünf israelischen Kindern. Der Film «Das Herz von Jenin» von Markus Vetter erzählt davon. Ein zweiter Teil «Cinema Jenin» berichtet vom Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Kinos.
Die Dresdner Sinfoniker widmen die Sinfonie nun Ahmed Chatib und Juliano Mer-Khamis, dem ermordeten Leiter des Freedom Theatres in Dschenin. Nach den Worten von Intendant Markus Rindt sieht sich das Orchester mit diesem Projekt als Mittler zwischen den Kulturen. «Musik eröffnet Welten und kann als universelle Sprache Grenzen leicht überwinden – nationale, kulturelle und soziale», hieß es in der Ankündigung der Tournee. Das Zusammenspiel der Sinfoniker mit palästinensischen und aserbaidschanischen Musikern direkt im Krisengebiet sei ein «unübersehbares und unüberhörbares Zeichen im komplexen Friedensprozess des Nahen Ostens».
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Dede Korkut (AT)
Das Projekt knüpft inhaltlich und formal an Hasretim – eine anatolische Reise an. Videos der Musiker, aufgenommen in Usbekistan, Aserbeidschan und Kasachstan werden in White Cubes Videoschaukästen projiziert, in denen sich Tänzer und Musiker auf der Bühne begegnen.
Der Sagenzyklus ist für mehrere Völker und Nationen außerordentlich kostbar. Marc Sinan und Markus Rindt wollen sich des Stoffes annehmen, ihn transformieren und für neue gesellschaftliche und künstlerische Impulse nutzbar machen. Auf der Bühne vereinigen sie verschiedene Medien, Kulturkreise und Epochen. Die Dresdner Sinfoniker spielen gemeinsam mit traditionellen türkischen und zentralasiatischen Gastmusikern, dem türkischen Staatsorchester Ankara und dem einzigen Ensemble für Neue Musik in Zentralasien, „Omnibus“ aus Taschkent. Markus Rindt und Marc Sinan widmen sich auf ihrer tatsächlichen und der daraus entstehenden musikalischen Reise den reichen Musiktraditionen Aserbaidschans, Kasachstans und Usbekistans.
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